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Die Religion von Frammyk und Kalnir

Die Geschichte

Die Chroniken der Magie, niedergeschrieben von Gutenhügel

Am Anfang der Existenz selbst, als noch pures nichts in dieser Welt war, gab es nur Eis und Feuer, genannt Kalnir und Frammyk. Bloße Konzepte nur, doch sie wurden sich bald selbst bewusst, dass sie die einzigen waren. Sie bekriegten sich, obwohl es noch nichts zu bekriegen gab, denn sie waren noch nichts und doch versuchten sie, einen Vorrang in sein selbst zu erlangen. Aus diesem Widerspruch der Elemente wurde die Zeit selbst geboren. Sie spuckte Materie aus und nun da Kalnir und Frammyk nicht mehr nur Konzepte waren, sondern tatsächlich existierende Wesen. Sie hatten Zähne, Blut und Fleisch, doch richtige Formen hatten sie noch nicht. Kalnir biss Frammyk in den Hals, doch dieses kratzte und verbiss sich ebenfalls. Und als sie sich so verbissen, tropfte ein eiskalter Blutstropfen von Kalnir auf Frammyk, und ein Tropfen flüssigen Feuers von Frammyk tropfte ebenso auf Kalnir. Ihre Kampfbewegungen wurden immer langsamer und sie waren nur noch ein Knäuel blau wie das Eis mit einem Fleck roten Feuers und Rot wie Lava mit einer Stelle, Blau wie das tiefste Meer. Diesen Anblick, den kein Auge sah, merkte sich die Magie selbst. Magie-sensitive Menschen sahen es in den Träumen, sie erkannten ein Symbol und es sollte als Yin und Yang in die Geschichte eingehen.

So verbunden bemerkten die beiden, dass es doch keinen Sinn mehr hat zu streiten und ließen voneinander ab. Sie sahen sich um und sahen Chaos, alles war zufällig, Farben waren durcheinander und es gab nicht einmal Muster. Es gab zwar noch keine Sprache, doch sie brauchten diese nicht, um sich zu verstehen. Sie glitten ein Stück durch den Weltenraum, doch sie schreckten auf, als sie einen grünen Lichtblitz an der Stelle entstand, wo sie sich vor kurzem noch bekämpft hatten, dort wo alles begann. Sie sahen eine Kreatur, klein verglichen mit ihnen, doch es war nicht so chaotisch wie alles andere. Er sah so aus, wie man einen Menschen beschreiben würde, nur dass er Muster auf seinem Körper hatte, es war ein grünes Leuchten, das sich in Streifen von seinem Herzen weg floss. Er sah die beiden mit großen Augen an, und sprach die ersten Worte: „Seid ihr meine Eltern?“ Sie wussten, dass die Antwort ja lautete. Sie schwebten zu ihrem Kind und verwandelten sich, nun sahen sie es ähnlich. Kalnir verwandelte sich in einen hageren, dünnen, aber muskulösen Mann mit langen, glatten Haupthaar und kantigen Gesicht und Frammyk verwandelte sich in eine etwas kleinere Frau mit weichen Gesichtszügen und rotem, gewellten Haar. Auch sie hatten beide diese vom Herz weg fließenden Muster, nur dass sie bei Kalnir eher gezackt und geradlinig waren, wie bei einem Riss im Eis und die Farben reichten von einem fast weißen hellblau zu einem tiefen Cyan. Bei Frammyk jedoch war es anders, ihr Muster hatte Schnörkel und Abzweigung und wand sich um ihren Körper wie wilder Efeu, auf ihr reichten die Farben von einem sanften, doch feurigen Orange zu glühendem Dunkelrot. „Wieso verstehen wir dich?“, fragten sie ihren Sohn: „Ich weiß nicht, diese Sprache ist alles, was ich weiß.“ Frammyk mit einem sichtlich verwirrten Gesichtsausdruck hakte nach: „Und kennst du deinen Namen? Wir kennen nämlich unsere. Ich weiß, dass ich Frammyk heiße, ich weiß nicht, woher und nicht wieso. Es ist einfach nicht greifbar, wie diese Sprache.“ Er antwortete traurig: „Nein, ich kenne meinen Namen nicht, doch vielleicht könnt ihr mir einen geben. Hast du eigentlich einen Namen, Papa?“ „Ich heiße Kalnir. Frammyk, wie fändest du es, wenn wir unseren Sohn Chrorik nennen würden?” „Das klingt gut.“ „Also ist das nun mein Name?” Fragte Chrorik. Sein Vater Kalnir nicht, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Sie sahen in die Ferne durch die unbeschreibbaren Farben und Formen des Anfangs, die sich durch das Ewige Schwarz zogen. Der Mann, der neben der Größe seiner Eltern wie ein kleines Kind wirkte, was er auch war, schwebte zwischen seine Mutter und seinen Vater und lächelte beide an. Doch gerade als Frammyk ihn mit einem Lächeln ansah, wie er weiter die bunten Farben ansah, fiel ihr auf, dass er die Augenbrauen in fragender Verwirrung zusammenzog. „Was ist denn kleiner?“ „Wo wollen wir denn leben? Wir können doch nicht ewig im Chaos bleiben.“ Seine Eltern realisierten, was sie tun mussten. Sie hoben die Hände und bändigten die Materie. Frammyk formte Sterne und Bälle aus glühender Lava und Kalnir ließ die glühenden Lava-Bälle erkalten. Sie hatten alles gebändigt, bis auf eines: die Magie. Man kann die Magie nicht kontrollieren. Als sie auf einem Planeten landeten, der in der perfekten Distanz zu einem Stern war, sodass es Kalnir nicht zu warm und Frammyk nicht zu kalt wurde setzten sie sich hin. Alles, was sie geschaffen haben, ist nun so weit weg, nur kleine Punkte am Himmelszelt. Sie setzten sich auf einen Fels, und sahen in die ferne, die landschaft war abwechslungsreich und hübsch, wirkte aber sehr karg. Der Planet, auf dem sie saßen, drehte sich, und so traf schon bald das licht des Sterns, um den sie Kreisten auf die berge und ebenen und tauchte sie in ein Feuriges Rot. Frammyk lachte auf wie ein kind als sie diesen Anblick sah doch Kalnir versteckte hinter ihr vor dem licht und der wärme. Sie bemerkte das und lehnte sich nach hinten. Chrorik der das ganze schauspiel mit angesehen hat stand von seinen Eltern unbemerkt auf. Er wusste nicht was er tat und glaubte das sich seine Eltern genauso gefühlt haben mussten als sie ordnung ins chaos gebracht haben. Von einer unbekannten macht in seinem inneren gelenkt riss er die arme in die höhe und kreiste mit der hüfte, seine füße fühlten sich an als wären sie mit der Welt selbst verbunden und er sah wie die tiefer gelegenen eben von einer transparenten flüssigkeit bedeckt wurde die immer blauer zu werden schien, je mehr sie wurde. Als sie fast an der anhörung angekommen war auf der sie standen, stoppte sie mehr zu werden. als seine eltern das bemerkten wichen sie zurück doch er nicht. Aus irgendeinem grund wusste er das keine gefahr von ihr ausging. Als sie schon seine Zehenspitze berührte hörte sie auf mehr zu werden. „Es ist Wasser!“ rief er freudig aus. „Woher Weißt du das?“ Fragte ihn seine Mutter die schützend vor seinem Vater stand. „Ich weiß es aus demselben Grund, aus dem wir alles andere auch zu wissen vermögen: Die Magie hat es uns geflüstert.“ Und so, sahen sie dabei zu wie sich grünes leben im Wasser bildet. „Irgendwann wird dieses Leben so komplex sein, wie alles andere.“

Die Warheit

 

Kalnir und Frammyk waren die mächtigsten Magier der alten Zeiten. Welcher Spezies, sie mal angehört haben mögen, ist nicht festzustellen, da sie sich unentwegt verwandeln. Doch sie hatten ein Kind, Chrorik, der in Lorinxia, das große unglück verursacht.